Aktuelles und Wissenswertes


27.09.2024: Wir haben geheiratet.
Ch. Darden Cavaliers Maison belegte Sweiga's Cottage Rose "Polly". Wenn es geklappt hat, dann dürfen wir uns Ende November über Welpen in blenheim und tricolour freuen.
Maison ist 6 1/2  Jahre alt  und hat ein sehr gutes MRT mit Grad 0a und Herzultraschall Grad 0.


14.09.2024: Gemeinschaftsausstellung Langenselbold: Sweiga's Cottage Rose "Polly" erhält unter Richterin Frau Barbara Müller (CH) ein sehr gut 2 (4 Cavaliere in der Klasse).
15.09.2024: Gemeinschaftsausstellung Langenselbold: Polly gewann ihre Klasse unter Richterin Frau Melchior-Schlechter (L) mit Vorzüglich 1 , CAC (Anwartschaft Dt. Champion).
Vielen Dank für die vorzügliche Bewertung.


09.09.2024  Alles Liebe und Gute zum 16. Geburtstag an unsere Sweiga's Frida und ihre Schwester Paula (tric. Sweiga's Freyja).  Die Besitzerin von Paula und ich, hoffen weiterhin auf eine gemeinsame schöne Zeit mit euch.


Ausstellungswesen und Tierschutz heute

Aus gegebenem Anlass schreibe ich hier meine Gedanken und Eindrücke über die Richterbewertungen heutzutage auf.

Ich züchte seit über 20 Jahren, mein erster Rüde, geb. 1998, hatte einen 10-jährigen Vater, geb. 1987. Aus meiner ersten selbstgezogenen Hündin und diesem Rüden behielt ich eine blenheim Tochter, heute 16 Jahre alt. Alle mit für mich, normaler Nasenlänge. Alle wurden sie Champions auf den Zuchtschauen.

Weiterhin begründete sich mein Erfolg wohl auch darauf, dass ich auf gute Anatomie und Gangwerk mit viel Schub achte. Dies ist mir wohl weitgehend gelungen, denn alle meine Zuchthunde waren auch Champions und erreichten dies bei hohen Meldezahlen mit viel Konkurrenz und waren nicht allein oder zu zweien in den entsprechenden Klassen- wie oftmals heutzutage.

Von meiner Züchterfreundin, die eine Sweiga's Hündin von mir hatte, kaufte ich 2020 eine tricolour Hündin. Also meine Linien.
Diese tricolour Hündin gewann 2021 mehrfach die Ausstellungen auch mit BOB/BOS und wurde Jahresbeste Hündin 2021 im ICC.
Sie, ihre Großmutter und ihre Urgroßmutter haben dieselbe Nasenlänge wie meine derzeitige 20 Monate alte Junghündin.

Nun, 2024, stelle ich diese 20 Monate alte Nachwuchshündin aus, da man für die Körzucht mind. 2 x die Formwertnote Vorzüglich auf den Ausstellungen benötigt. Sie bestand übrigens alle Zuchtuntersuchungen mit Bravour, einschließlich MRT (frei von Syringomyelie) und den Verhaltenstest.
Nur mit der Formwertnote auf den Ausstellungen sollte es leider nicht klappen. Kein Hund ist fehlerlos, aber dass man wegen einer gesunden Nasenlänge eine Note abgestuft wird, das habe ich in über 20 Jahren Ausstellungswesen noch nicht erlebt.
Ein Richter, der zugleich Tierarzt ist, sagte doch tatsächlich zu mir, die Hündin sei sicher eine sehr gute Hündin für die Zucht, aber nicht für die Ausstellung- er könne ihr nur ein „sehr gut“ geben, kein „Vorzüglich“.

Hier ihr letzter Richterbericht vom 28.07.2024:
Tricolour Hündin an der oberen Größengrenze, Kopf, durch den sehr langen Fang nicht rassetypisch, sehr gutes Pigment, dunkle Augen, Ohren korrekt angesetzt und getragen, sehr gut zurückgelegte Schultern, sehr gute Winkelungen, vorzügliche Pfoten, rassetyp. Haarkleid, souveränes, freundliches Wesen.

Es muss nicht der 1. Platz mit Vorzüglich 1 sein, denn da entscheidet wohl auch der Geschmack des Richters, aber in diesem Fall einer anderen Hündin das Vorzüglich 1 zu geben, welche, lt. Aussage der Richterin die Rückenlinie nicht ganz in Ordnung ist und meiner Hündin, die keine krankmachenden Fehler hat, eine Note abzustufen, das empfinde ich als ungerecht.

Ich kann nicht verstehen, dass in der heutigen Zeit, wo es ständig um diese Qualzuchtdebatten geht, auch beim Cavalier, bei den Richtern im Schauwesen dies völlig ignoriert wird. Eine entsprechend normale Nase ist viel gesünder und zudem entspricht das dem Cavaliertyp vor über 30 Jahren.
Ich habe viel Literatur und Bücher über die Cavaliere aus früheren Jahrzehnten mit Abbildungen der jeweiligen Champions und bin hocherfreut, dass meine gezüchteten Cavaliere, diesen doch eher ähneln vom Typ und ich werde mich hüten, dem Modetrend und der Übertypisierung zu immer kürzeren Nasen, Glubschaugen, tief angesetzten, schweren Ohren, längerem Haarkleid bei ziemlich kurzen Beinen, zu folgen. Diese ungünstige Phänotypentwicklung finde ich besorgniserregend.

Meiner Meinung nach, war es auch ein schlimmer Fehler seitens des VDH, dass vor Jahren der Begriff Zuchtschau gestrichen wurde und es jetzt nur Ausstellung oder Show heisst (Show der Eitelkeiten und eigenen Geschmäcker- fällt mir hierzu nur noch ein).
Die Meldezahlen der Shows gehen zurück- woran das wohl liegen mag? Auf jeden Fall ist der Besuch einer Show nicht mehr dazu geeignet, einen passenden Deckrüden für seine Hündin zu finden. Es finden sich keine 50 Cavaliere oder mehr, wie früher auf einer Ausstellung, sondern es sind  immer dieselben wenigen, die sich feiern lassen.

Wenn der Cavalier jetzt noch stöbern müsste… - er würde bei dem langen Haarkleid im Wald an Sträuchern hängen bleiben oder zumindest doch sehr behindert sein.
Gibt es sie beim Cavalier? Die Teilung einer Rasse in Showhund und Gebrauchshund.  Für mich driften die „Cavalier-Showdogs“ doch ziemlich weit weg vom gebrauchstauglichen Cavalier, der seinen Menschen Freude bereiten soll und auch selbst Freude am Laufen und Rennen in Wald und Flur haben sollte mit guter Atmung.

Doris Steger im September 2024


20.08.24: Linos und Miya's Welpen sind heute geboren. Wir freuen uns über 3 black and tan Rüden und einen ruby Rüden und 2 black and tan Hündinnen. 


28.07.2024: Wir besuchten die Gemeinschaftszuchtschau in Rügheim. Sweiga's Cottage Rose "Polly" erhielt unter Richterin Frau Rauhut ein sg2 wegen ihrer "langen Nase".




28.05.2024:
Wir gratulieren unserem J-Wurf zum 13. Geburtstag und Mama Frida, 15,9 Jahre und ich, freuen uns, dass die Kinderchen noch so gesund sind und auch keine Herzmedikamente benötigen.


15.04.24: Sweiga's Cottage Rose "Polly" unterzog sich in Best (NL) der MRT-Untersuchung mit dem Ergebnis "frei von Syringomyelie und PSOM".
Zudem hat sie auch die Untersuchung auf Patellaluxation mit Grad 0/0 bestanden und sich dem Gentest auf Curly coat dry eye syndrome (CC) und Episodic falling (EF) unterzogen mit dem Ergebnis genetisch frei von CC und EF.

Polly 15 Monate


13.04.24 und 14.04.2024 Gemeinschaftszuchtschau Hückelhoven :
An beiden Tagen erhielt Sweiga's Cottage Rose "Polly" ein sehr gut 2 unter den Richtern Herrn Berg (NL) und Herrn Dr. Hollmig (Tierarzt /D) und bestand den Verhaltenstest mit freundlich und offen.


10.01.2024: Unserem Q-Wurf wünschen wir alles Gute zum 10. Geburtstag.

Wir wünschen unseren Cavalier,- und Pudelbesitzern ein frohes Weihnachtsfest im Kreise ihrer Lieben und ein glückliches, neues Jahr 2024. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in 2024.






Internationale Ausstellung Karlsruhe 11. und 12.11.2023:

Wir besuchten mit Sweiga's Cottage Rose "Polly" zum ersten Mal eine große Ausstellung. Sie war erst 10 Monate alt, machte aber begeistert mit. Am ersten Tag erhielt sie unter Richter Herrn Heinesche (Lux) ein Sg4. Am zweiten Tag erreichte sie unter Richter Herrn H. Hofmann (D) ein Vorzüglich 2 Res.J-CAC.
Vielen Dank an die beiden Richter für ihre Bewertungen.




Ch. Gostuen's Olympus "Rufus" wurde nicht nur Veteranenchampion in 2022, sondern auch Jahresbester Veteran 2022 im ICC.




21.10.2023: Sweiga's Treffen in Neuhaus-Krottensee:

38 Personen mit 26 Cavalieren und einem Hovawart trafen sich bei gutem Wetter in Krottensee. Es waren alle Altersgruppen  bei Mensch und Hund vertreten. Beim Cavalier von der 15-jährigen Frida bis zur jungen 9 Monate alten Polly.

Nach der Begrüssung gingen wir in den Grottenhof, wo wir sehr gut zu Mittag aßen. Für die Hunde hatten wir, anlässlich des Jubiläums,  selbstgemachte Leckerli und Spielzeuge dabei.
Nach dieser Stärkung machten wir uns mit unseren Hunden auf den Weg zu einer kleinen Wanderung durch die wunderschöne Gegend. Leider hatte es am Vortag und in der Nacht geregnet, so dass wir lieber nicht die felsigen, interessanten Karstwege gelaufen sind, die bei der Witterung doch sehr glitschig sind und blieben lieber auf den Forststraßen. Das tat unserer guten Laune aber keinen Abbruch und auch die Cavaliere hatten ihren Spaß- zum größten Teil im Freilauf.
Danach kehrten wir wieder in den Grottenhof ein und genossen noch Kaffee, Kuchen oder Eis.
Einige besuchten auch die Maximiliansgrotte. Die Führung durch die Grotte ist sehr interessant und sehenswert. 
Ja so war das ein gelungener schöner Tag mit vielen interessanten Gesprächen. Vielen Dank auch für das spendierte Mittagessen und die lieben Mitbringsel. wir haben uns sehr gefreut, die Sweiga's Cavaliere und ihre lieben Besitzer nach so langer Zeit wiederzusehen.
Bis zum nächsten Treffen.
Doris und Markus mit den Sweiga's




Jubiläum 2023- 20 Jahre Sweiga's Cavalier King Charles Spaniel Zucht

Einladung zum Sweiga's Treffen 2023

Liebe Adoptiveltern unserer Sweiga's Cavaliere,

20 Jahre Sweiga’s Hundezucht. Am 31.03.2003 fiel der erste Sweiga’s Wurf.
Deshalb würde es uns sehr freuen, wenn Sie alle sehr zahlreich erscheinen können und mit uns dieses Jubiläum feiern.
Wir haben für unser diesjähriges Treffen den Gasthof Grottenhof in Neuhaus-Krottensee ausgewählt. www.grottenhof.de
Dieser Gasthof bietet fränkische Speisen an und der Gastraum hat Platz für bis zu 140 Personen. Auch Übernachtungsmöglichkeiten sind vorhanden.
Ein bisschen in die Jahre gekommen ist dieser Gasthof schon, aber alles ist sauber und das Essen ist gut. Zudem sind unsere Hunde herzlich willkommen. Es ist seit diesem Jahr sehr schwierig, Örtlichkeiten zu finden, die Hunde erlauben und zudem für viele Personen den Platz haben. Auch der große Personalmangel vieler Gaststätten ist ein Problem.
Wir wollen uns am Samstag den 21.Oktober 2023 um ca. 11.00 Uhr dort treffen.
Ein großer Parkplatz ist vorhanden.
Es gibt dort Wanderwege ringsherum. Der Karstweg ist besonders reizvoll. Nach dem Essen wählen wir eine Route aus, die hoffentlich den meisten angenehm ist.
Danach können wir wieder im Grottenhof einkehren bei leckerem Kaffee und Kuchen.
Wer möchte, kann auch eine Führung durch die größte Tropfsteinhöhle Deutschlands, die Maximiliansgrotte, mitmachen. Hierzu benötige ich jedoch auch Anmeldungen.
Die Speisekarte gibt es diesmal nicht vorab, nur wer ein fränkisches Schäuferle mit Kloß und Salat wünscht, müsste mir das vorab mitteilen. Das steht nämlich nicht auf der Samstags-Speisekarte- nur Sonntags.
Bitte bei der Anmeldung Personenzahl angeben, damit der Gasthof planen kann.
Wir würden uns freuen, wenn Sie/ihr wieder zahlreich erscheinen könnt.
Herzliche Grüße
Doris und Markus Steger mit den Sweiga’s Cavalieren

09.09.2023: Wir feiern heute Frida's 15. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch auch an Wurfschwester Freyja, genannt Paula. Wir hoffen, dass sie noch lange so fit sind.





08.07.2023 Gemeinschaftszuchtschau Neresheim-Stetten.
Ch. Gostuen's Lord Linos erreichte ein Vorzüglich 1, Vet-CAC und wurde bester Veteran Ostalbveteranensieger 2023. Famiya vom Haberhof gewann ebenfalls ihre Klasse mit Vorzüglich 1, CAC.
Hiermit hat Linos mit drei Anwartschaften den Titel
Dt. Veteranenchampion ICC erreicht. Miya hat die 4.Anwartschaft erreicht für den Titel Dt. Champion ICC.
Vielen Dank an Richterin Frau Blaha für die schönen Bewertungen.





19.06.2023: Ein trauriger Tag. Lani bekommt keine Welpen- sie hat eine Pyometra (Gebärmuttervereiterung) bekommen, wurde operiert und ist nun aus der Zucht ausgeschieden.


Am 21.05.2023 besuchten wir mit Ch. Gostuen's Lord Linos und Sweiga's Cottage Rose die Gemeinschaftszuchtschau in Kümmersbruck-Lengenfeld. Linos erreichte ein Vorzüglich 1, Vet.-CAC und die kleine Polly startete in der Babyklasse mit Vielversprechend 1. Wir bedanken uns bei Richterin Frau Jilkova (CZ) für die tollen Bewertungen.




13.04.2023

6 Jahre später

ein Fortsetzungsbericht von 2008 “Moderne Hundezucht”
Hundezucht - Schauzucht -Selektion nur mehr nach dem Kriterium „Verschönerung des Hundes“ ?

Der Wunsch des Menschen nach Verschönerung des Hundes hat sich z.B. beim Pudel nur in seiner Schur bemerkbar gemacht, nicht in Bestrebungen zur Verbesserung der Anatomie. Jedoch nicht bei allen Rassen.

Leider kommen in der heutigen Hundezucht, dank modernster tiermedizinischer Möglichkeiten, Hunde in die Zucht, die in früherer Zeit selektiert wurden.

Das Ziel einer gesunden Hundezucht sollte jedoch sein, dass der zukünftige Tierbesitzer einen robusten gesunden, langlebigen Hund zur Seite hat.

Ein Begleithund, früher Luxushund genannt, wird immer mehr zur Karikatur gezüchtet, mit immer extremeren Formen, sei es die Brachyzephalie- größere Köpfe, kürzere Nasen, viel zu große Augen, verkürzte Gliedmaßen und ein zu üppiges Haarkleid.

Im Ausstellungsring fällt natürlich so ein herausragendes Exemplar auf und gewinnt oftmals auch, obwohl es (das Exemplar) keineswegs das Beste ist, sondern eben nur weil es „hervorstechend-extrem“ anders ist. Die Vorlieben der Richter für manches Extreme führten leider bei vielen Rassen in die sogenannte „Qualzucht“, weil diese Übertreibungen die Lebensqualität der Hunde stark beeinträchtigen.  

Dabei ist ein zu üppiges Haarkleid noch das geringere Übel, da es nur funktionseinschränkend und noch nicht gesundheitsrelevant ist. Erwirbt ein Käufer so einen Hund aus dieser Showlinie, hat er “nur” sehr viel Arbeit mit der Pflege des Haarkleides und ein schöner Waldspaziergang, bei welchem man dem Hund Kletten oder sonstiges Gestrüpp ständig aus dem Fell zupfen muss, da es dem Hund am Weiterlaufen hindert, ist für Besitzer und Hund keine Freude mehr. Entnervt wird dann oft zur Schermaschine gegriffen und das Fell ist ab. Ist es der Sinn einer Rasse, immer mehr Fell an zu züchten, damit sie dann geschoren werden und dadurch immer weniger dem eigentlichen Standard ähnelt?

Läuft so ein moppartiges Hundchen mit übertrieben langem Haarkleid durch den Ring, kann der Richter nichts anderes beurteilen als dieses - er sieht nichts anderes! Wenn die Kosmetik und das Stylen eines Hundes im Vordergrund einer Hundeausstellung stehen und nur ein Hund „Best In Show“ macht, weil er eben durch sein prächtiges Styling auffiel, haben die Zuchtschauen keinen Sinn mehr. Eine gute Anatomie, schlichtes Haarkleid und ein gutes Gangwerk und Wesen, sollten immer im Vordergrund der richterlichen Beurteilung stehen und auch zum Sieg führen.
Um das zu rechtfertigen, wird heutzutage von „Rasseentwicklung“ gesprochen.
Die Richter prägen das Bild einer Rasse ganz wesentlich und sind somit ganz entscheidend mitverantwortlich für die gesundheitlichen Folgen dieser Extremzucht.

Gesundheit und Vitalität werden leider immer mehr in den Hintergrund gerückt. Um diesen einheitlichen Typ hervorbringen zu können, wird oft Inzucht betrieben.
Ingezüchtete Linien weisen oft einzelne schwere Erbkrankheiten gehäuft auf. Zudem treten Symptome der Inzuchtdepression auf. Diese sind durch Anreicherung schädlicher Gene bedingt, die sich zwar in keine spezifischen Krankheiten äußern, jedoch in Krankheitsanfälligkeit und Fitnessdefekten. Sie äußern sich in Fruchtbarkeitsabnahmen, erhöhter Sterblichkeit -vor allem bei Welpen -Leistungs- und Resistenzmängeln aller Art und verringerter Lebenserwartung.

Keine Hunderasse kann gesund bleiben oder werden, wenn nicht auf genetische Variabilität bei niedrigem Inzuchtkoeffizienten (IK), hohem Ahnenverlustkoeffizienten (AVK) und auf hohe Vitalität geachtet wird.

Der zukünftige Hundebesitzer hat ein Recht darauf, dass auch sein zukünftiger „Begleithund“ Leistungen erbringen, sich gut bewegen und gut atmen kann.

Kaufen Sie, wenn Sie wollen, einen Hund mit brachyzephalen Merkmalen, aber suchen Sie einen Züchter, der sich dem guten alten Typ verpflichtet sieht. Wählen Sie keine extrem kleinen Hunde!
In der Rassehundezucht sollte es so sein, dass die Zuchthündin eine gute Größe aufweisen sollte, weder verzwergt, noch extrem zierlich ist und ein Kaiserschnitt bei den Geburten eher die Ausnahme darstellen muss.
Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass Zuchthunde nicht ingezüchtet und natürlich auch auf spezifische Erbkrankheiten der Rasse untersucht sein. Trächtigkeit und Aufzucht der Welpen sollten sich normal gestalten. Welpen sollten vital, kräftig und saugstark sein. Der Tierarzt sollte nur begleitend oder beratend eingesetzt werden. Nach Geburt und Aufzucht sollte die Hündin trotzdem körperlich fit sein, wie vor der Trächtigkeit - hormonell bedingter Haarverlust ausgenommen.

Leider werden in der heutigen Zeit viel zu viele schwächliche und kränkliche Welpen aufgezogen, die  mit Sonde ernährt werden müssen. Die Erfahrung zeigt, dass diese Schwächlinge sich auch später nicht robust zeigen und dem zukünftigen Besitzer meist auch nur Sorgen bereiten.
Auch wenn durch die Forschung und moderne Tiermedizin heute fast alles möglich ist, sollte man nicht aus falsch verstandener Tierliebe solche Welpen aufziehen, sondern lebensschwache Welpen vom Tierarzt erlösen lassen.
Dies gilt natürlich nicht für Welpen, die vielleicht einen etwas schwierigeren Start ins Leben hatten und sich ein bisschen länger vom Geburtsstress erholen müssen, als ihre Geschwister. Eine kleine Starthilfe ist erlaubt, dann jedoch sollte der Welpe seine angeborenen Instinkte selbst einsetzen können.
Aber leider ist der Mensch empfänglich für Emotionales, wie etwa ein besonders pflegebedürftiges Tier. Jedoch sollte vor allem beim Züchter der gesunde Menschenverstand und eine gewisse Härte vorhanden sein und die Vernunft siegen. Auch wenn fast alles möglich ist, sollte es nicht immer möglich gemacht werden!
Dies dient zum Erhalt eines gesunden Zuchtbestandes und ermöglicht den zukünftigen Besitzern gesunde Hunde.

§ 11 b des deutschen Tierschutzgesetzes, S.120 besagt:
Zuchtziele in der Heimtierzucht dürfen nicht auf spektakuläre und extreme Merkmale ausgerichtet sein, sondern müssen verstärkt Merkmale enthalten, die der Gesundheit und Widerstandskraft der Tiere zugrunde liegen; sie sollten gesundheitsorientiert sein (Vitalitätstest)

 Zum Abschluss noch ein Wort zur Hundeausstellung:

Manche Formwertrichter sind sehr beeinflussbar für das Außergewöhnliche und leider oftmals auch, welcher Mensch am Ende der Leine steht.

Damit es nicht zu viel „menschelt“ und der Kumpanei entgegen gewirkt werden kann, sollte das Ausstellungswesen reformiert werden. Eine Beurteilung des Hundes sollte nicht mehr von nur einem Menschen erfolgen, sondern von einem dreiköpfigen Gremium- das wäre sicherlich gerechter.

Ein genetisch versierter Tierarzt, ein erfahrener Züchter, ein kynologisch versierter Hundebesitzer -keiner dürfte gleichzeitig im Ausstellungsring fungieren. Damit wären alle Figuren vertreten, die ein Interesse an gesunden Hunden haben sollten.

Hier noch ein Ausschnitt aus dem Tierschutzgesetz § 11 b S.123:

Das Ausstellungswesen ist zu reformieren. Es muss auch der Beurteilung und Herausstellung der gesündesten Zuchttiere dienen. Dazu gehören veterinärmedizinische-genetische Atteste über das Freisein von Defekten und Symptomen der Inzuchtdepression oder sonstiger organischer oder körperlicher Schwächen und ggf. ein Vitalitätstest als Voraussetzung für die Zuchtzulassung.
Diese Gesichtspunkte müssen auch vom Ausstellungs-bzw. Zuchtrichter berücksichtigt werden.
D.h. bei sonstiger Gleichwertigkeit ist ein Tier mit besserer medizinischer und genetischer Beurteilung vorzuziehen. Generell ist auf die Prämierung extrem ausgeprägter einzelner Form- und Leistungskriterien zu verzichten.

und in Bezug auf die Brachyzephalie S. 27:

Darüber hinaus Funktionsprüfung bei der Zuchtbewertung.

Der schönste Hund ist doch ein gesunder Hund!
Hundezucht und Ausstellungsringe dürfen nicht weiter die Spielwiese für Züchter und Richter sein, die einen Hund nur mehr nach Äußerlichkeiten bewerten. Erinnern wir uns wieder an den alten Typ der Rassen, die Generationen von Züchtern in der Vergangenheit erschaffen haben. So normal, so gut, so intelligent und so funktionsfähig in Bewegung, Atmung, Sehen mit  ausreichender genetischer Variabilität.

Ich habe diesen Bericht verfasst  in Gedenken an einen großartigen Kynologen, Dipl. Ing. Dr. Hellmuth Wachtel, der leider im Herbst 2015 im Alter von 90 Jahren verstorben ist.  Er hatte so ein großes Wissen über den Hund wie kaum ein anderer. Dr. Wachtel publizierte viele Bücher und Beiträge in Hundefachmagazinen. Er setzte sich ein für die Gesundheit unserer Hunde und wollte das Ausstellungswesen reformieren, dem er die Hauptschuld gab, dass sich viele Hunderassen zu ihrem Nachteil verändert hatten. Möge seine Kritik an der heutigen Hundezucht von Rassehunden nicht ins Leere gehen, sondern ein Umdenken in der derzeitigen Zuchtpraxis bewirken.

© Doris Steger im Februar 2016

Literatur: Rassehund wohin? Von Hellmuth Wachtel
Kynos Verlag

Anmerkungen:
Zudem habe ich schon Aussagen von Zuschauern auf Hundeausstellungen gehört, die entrüstet, bzw. auch verunsichert waren, als extreme Cavalier King Charles Spaniel mit übertrieben langem Haarkleid gewonnen haben. Ist das ein Cavalier im Standard?!

In Österreich wurden die Leute auf extreme Shi Tzu’s aufmerksam, deren Haarkleid noch länger war als bis zum Boden. Man empörte sich über manch Handlingpraktiken der Aussteller, die ihre Hunde an der Rute und an der dünnen Vorführleine strangulierend auf den Richtertisch hochhoben, nur damit das Haarkleid nicht in Unordnung geriet. Ich habe Fotos hiervon, nur leider würde ich mich strafbar machen, diese hier zu veröffentlichen, ohne die Zustimmung der Besitzer.

Wörtliche Aussage eines Herrn: Der sieht ja fürchterlich aus, wer will denn so einen Hund haben. Den kann man ja nicht zum spazieren oder sonst wie nach draußen mitnehmen.
Wenn man sich die Cavaliere auf den alten Bildern anschaut, da hat auch keiner ein so langes Fell oder zu kurze Nasen.

*Wörtliche Aussage einer Welpeninteressentin, die einen Cavalier King Charles Spaniel suchte:

Bilder von solchen “Fellknäulen”  im Internet haben auch mich bei der Suche nach “meinem” Hund immer wieder verunsichert - mich immer wieder gefragt, ob denn die Rasse die richtige Wahl war. Hab mir bei machen Fotos dann immer wieder gedacht … hat der Cavalier doch sooo eine kurze Schnauze … geht das Fell doch sooo weit zum Boden ….
Und dann immer wieder Fotos verglichen um herauszufinden, wie denn nun die Cavaliere bei verschiedenen Züchtern aussehen.
Aber es ist sehr schwierig nach Fotos zu urteilen (besonders wenn man Laie ist) - und ich hoffe wirklich, dass dieser Rasse ein “Mopsschicksal” erspart bleibt und gesund erhalten wird. Eigentlich dachte ich dazu wäre so ein Zuchtverband bzw. diese Bewertungen bei den Ausstellungen da …

Aber es menschelt halt überall. Und für manche sind Prestige, Geld, Macht u.ä. einfach wichtiger als “gesunder Menschenverstand”. Aber ich hoffe, dass es immer mehr Züchter werden - egal welche Rasse, egal welche Art - die wieder vermehrt die Tiergesundheit im Blick haben (und schließlich gibt es ja auch schon “Retromöpse” ;-) - es besteht Hoffnung für die Welt ;-)  )

Doris Steger - 17:58 @ Wissenswertes